Zur Gesamtübersicht


AG Landkreis West im ADFC München e.V.

Sprecherin:
Frauke Buchholz
  Sprecher:
Lotar Krahmer
Bussardstraße 5
82166 Gräfelfing
Tel. 089 / 89809370
   
Gefährliche Radwege bei Dunkelheit
Kennen Sie die Radwege von Germering nach Planegg und von Planegg noch Neuried? Auch bei Dunkelheit und Regenwetter? Falls nicht: Sie werden derart geblendet durch die Scheinwerfer entgegenkommender Autos, daß Sie nicht mehr sehen, wie der Radweg weitergeht. 

Wir haben versucht, die zuständigen Behörden zum Nachdenken über dieses konkrete Sicherheitsproblem zu bewegen - bisher ohne Erfolg, aber wir bleiben dran. Wenn es Sie interessiert, lesen Sie bitte weiter. 
 

Chronologie der Aktivitäten
24.10.99 eMail an Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:
Erster Hinweis auf das Problem mit Bitte um Abhilfe
26.10.99 eMail-Antwort von Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:
Unser Hinweis wurde zuständigkeitshalber weitergeleitet an das Straßenbauamt München; wir erhalten Nachricht, sobald eine Stellungnahme vorliegt.
14.01.00 eMail-Nachfrage an Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:
Bitte um Nachfrage beim Straßenbauamt
14.01.00 eMail-Antwort von Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:
Gemeinde Planegg ist nicht zuständig - wir möchten uns bitte direkt an das Straßenbauamt wenden.
14.01.00 Brief an Straßenbauamt München:
Schilderung des Problems und Bitte um Nachricht, wann und wie es behoben werden soll.
27.01.00 Brief vom Straßenbauamt München:
Die von uns vorschlagenen Radwegmarkierungen wären ein "unangemessen hoher Sicherheitsstandard". Der geringe Radverkehr rechtfertige "aus wirtschaftlichen Gründen" die geforderten Maßnahmen nicht.
 6.02.00 Fax an Straßenbauamt München:
Ablehnung jeglicher Maßnahmen für uns unverständlich. Wir schlagen eine gemeinsame Befahrung des Radweges von Planegg nach Neuried vor - bei Dunkelheit!.
23.02.00 Brief vom Straßenbauamt München:
Man hält unsere Bitte um Verbesserungen weiterhin für einen "überzogenen Sicherheitsstandard" und ist nicht bereit, sich dem geschilderten Problem einmal selbst auszusetzen. Man weiß also nicht, worüber man entscheidet, und will es auch nicht wissen.
30.04.00 Fax an Straßenbauamt München:
Bitte um Angabe von Kosten für Radwegmarkierungen und Benennung von Referenzen für markierte Radwege.
  (Fortsetzung folgt - wie lange noch?)
  Entsprechen unsere Verbesserungsvorschläge wirklich "einem unangemessen hohen Sicherheitsstandard", wären die Maßnahmen "aus wirtschaftlichen Gründen ... nicht gerechtfertigt", wie das Straßenbauamt entschieden hat? Immerhin gibt es Menschen, die auf das Fahrrad angewiesen sind; verdienen diese keine sicheren Verkehrswege? Haben Sie eine Idee, was man tun soll, damit sich die Verantwortlichen ernsthaft mit dem Problem beschäftigen - und es endlich lösen? 

Ihre Meinung interessiert uns - bitte per eMail

zum Seitenanfang
 Die vollständige Korrespondenz - für alle, die es genau wissen wollen:
 
24.10.99, eMail an Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:

Sehr geehrter Herr Schaudig,

wir möchten Sie gern auf ein Sicherheitsproblem beim Radweg nach Neuried hinweisen und um Abhilfe bitten.

Bei Dunkelheit wird man bei Fahrt von Planegg nach Neuried durch auf der Fahrbahn entgegenkommende Kraftfahrzeuge extrem geblendet. Das Sicherheitsrisiko wird besonders dadurch hervorgerufen, daß 

  • der Radweg streckenweise etwas tiefer liegt als die Fahrbahn, so daß Radfahrer direkt in den Hauptschein des asymmetrischen Abblendlichtes der Kraftfahrzeuge sehen
  • die Bepflanzung zwischen Fahrbahn und Radweg insbesondere im Winter keine ausreichende Abschirmwirkung hat
  • der Radwegbelag sehr dunkel ist.
Zeitweilig kann man als Radfahrer den weiteren Verlauf des Radweges nur ahnen, man fährt in völlige Dunkelheit hinein. Die üblichen Fahrradscheinwerfer können hier nichts ausrichten. Fußgänger oder andere unbeleuchtete Radfahrer kann man kaum rechtzeitig sehen. Die Sicherheitsmaßnahme "möglichst weit rechts fahren" bringt das erhöhte Risiko mit sich, vom Radweg abzukommen und in den Büschen zu landen. Bei Regen ist das Befahren des Radweges für Brillenträger lebensgefährlich, da die zusätzlichen Reflexe des KFZ-Scheinwerferlichtes alles andere überstrahlen.

Als erste Verbesserung wäre wohl die Markierung des Radweges mit retroreflektierenden Rand- und Mittelstreifen hilfreich, um wenigstens die Erkennbarkeit des Radwegverlaufes und der Ränder bei Blendung zu verbessern. Langfristig sollte über eine geeignetere Bepflanzung oder das Anbringen eines Blendschutzzaunes  nachgedacht werden.

Wir bitten um Nachricht, bis wann voraussichtlich mit der Realisierung welcher Maßnahmen gerechnet werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Lotar Krahmer

26.10.99, eMail-Antwort von Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:

Sehr geehrter Herr Krahmer,

vielen Dank für Ihre Anregungen zur Verbesserung der Radwegesituation im Würmtal. Das von Ihnen geschilderte Problem ist uns bekannt. Zuständig für den gesamten Radweg von Planegg nach Neuried ist das Straßenbauamt München. Wir werden daher Ihre Anregungen mit der Bitte um Stellungnahme an das Straßenbauamt München weiterleiten. Sobald wir eine Antwort bekommen, werden wir diese an Sie weiterleiten.

Im übrigen werden wir in der nächsten Zeit nochmals auf Sie wegen der Radwegeplanung am Friedhof zukommen, um mit Ihnen die Planung im Detail zu
diskutieren.

Für weitere Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

S. Schaudig

14.01.00, eMail-Nachfrage an Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:

Sehr geehrter Herr Schaudig,

noch immer müßte der Radweg Planegg-Neuried bei Dunkelheit eigentlich aus Sicherheitsgründen in Richtung Neuried gesperrt werden (dasselbe gilt für die Strecke Germering-Planegg). Man könnte den Eindruck gewinnen, daß Sicherheitsargumente im Radverkehr vom Straßenbauamt nur dann ernstgenommen werden, wenn sich dadurch zugleich mutmaßliche Beeinträchtigungen des KFZ-Verkehrs verhindern lassen.

Wir bitten Sie, beim Straßenbauamt nochmals an das Thema zu erinnern und eine Aussage zu erreichen, bis wann und wie das Problem gelöst werden soll.

Mit freundlichen Grüßen
Lotar Krahmer

14.01.00, eMail-Antwort von Gemeinde Planegg, Herrn Schaudig:

Herr Kramer,

vielen Dank für Ihre Erinnerung bezüglich baulicher Mängel auf Radwegen. Leider sind wir für diese Radwege nicht der richtige Ansprechpartner und wir bitten Sie, Ihre sicher begründeten Forderungen direkt an das Straßenbauamt München, Winzererstraße 47, 80797 München (Tel.: 30 797 - 0) zu richten.

Mit freundlichen Grüßen

Schaudig,

14.01.00, Brief an Straßenbauamt München:

Akutes Sicherheitsproblem auf den Radwegen Germering-Planegg sowie Planegg-Neuried

Sehr geehrte Damen und Herren, 

am 24.10.99 haben wir Herrn Schaudig vom Bauamt Planegg auf ein Sicherheitsproblem auf Radwegen bei Dunkelheit aufmerksam gemacht; er hatte zugesichert, die Angelegenheit zuständigkeitshalber an Sie weiterzuleiten. Auf unsere Nachfrage bat er uns heute, selbst mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Hier also nochmals unser Gefahrenhinweis:

Bei Dunkelheit wird man bei Fahrt von Germering nach Planegg sowie von Planegg nach Neuried durch auf der Fahrbahn entgegenkommende Kraftfahrzeuge extrem geblendet. Das Sicherheitsrisiko wird besonders dadurch hervorgerufen, daß 

  • der Radweg streckenweise etwas tiefer liegt als die Fahrbahn, so dass Radfahrer direkt in den Hauptschein des asymmetrischen Abblendlichtes der Kraftfahrzeuge sehen.
  • die Bepflanzung zwischen Fahrbahn und Radweg insbesondere im Winter keine ausreichende Abschirmwirkung hat.
  • der Radwegbelag sehr dunkel ist.
Zeitweilig kann man als Radfahrer den weiteren Verlauf des Radweges nur ahnen, man fährt in völlige Dunkelheit hinein. Die üblichen Fahrradscheinwerfer können hier nichts ausrichten. Fußgänger oder andere unbeleuchtete Radfahrer kann man kaum rechtzeitig sehen. Die Sicherheitsmaßnahme "möglichst weit rechts fahren" birgt das erhöhte Risiko, vom Radweg abzukommen und in den Büschen zu landen. Bei Regen ist das Befahren des Radweges für Brillenträger lebensgefährlich, da die zusätzlichen Reflexe des Kfz-Scheinwerferlichtes alles andere überstrahlen.

Als erste Verbesserung wäre wohl die Markierung des Radweges mit retroreflektierenden Rand- und Mittelstreifen hilfreich, um wenigstens die Erkennbarkeit des Radwegverlaufes und der Ränder bei Blendung zu verbessern. Langfristig sollte über eine geeignetere Bepflanzung oder das Anbringen eines Blendschutzzaunes nachgedacht werden; ideal wäre sicherlich eine Beleuchtung.

Wir bitten um Nachricht, bis wann voraussichtlich mit der Realisierung welcher Maßnahmen gerechnet werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Lotar Krahmer

27.01.00 / Eingang 5.02.00, Brief vom Straßenbauamt München:

STRASSENBAUAMT MÜNCHEN / Postfach 40 18 26 - 80718 München
W 2-43323/St 2344/M - Hr. Zettl - Tel. 30 797-132

Ihr Schreiben vom 14.01.2000

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben sich in Ihrem Schreiben vom 14.01.2000 zu verschiedenen Gesichtspunkten der Sicherheit für Radfahrer bei Nacht auf den Radwegen Germering - Planegg sowie Planegg - Neuried geäußert.

Wir haben den geschilderten Sachverhalt

  • fehlende Rand- und Mittelstreifenmarkierung
  • keine Abschirmung durch Blendschutzzäune/Bepflanzung
  • Radweg tiefer als Fahrbahn, dadurch Blendung durch Kfz-Verkehr
  • zu dunkler Radwegbelag
geprüft und nehmen wie folgt Stellung:

Nach unserer Meinung entspricht die Markierung der Radwege mit retroreflektierenden Rand- und Mittelstreifen einem unangemessen hohen Sicherheitsstandard. Gleiches gilt für die Bepflanzung der Trennstreifen bzw. die Anbringung eines Blendschutzzaunes.  Hier werden Anforderungen, die zu Recht für die schnell und stark befahrenen Fahrbahnen der Straßen des Kraftfahrzeugverkehrs gelten, auf Radfahrwege ohne Wahrung einer Verhältnismäßigkeit übertragen.

Die relativ geringe Frequentierung der Radwege und die durch die Anforderungen steigenden Bau- und Unterhaltskosten (Markierung, Beigabe heller Zuschlagstoffe, Verbreiterung Grünstreifen für Blendschutzzäune zur Herstellung ausreichender Halte- und Überholsichtweiten auf Straße, Schneiden der Bepflanzung) rechtfertigen aus wirtschaftlichen Gründen u. E. die geforderten durchgehenden Zusatzmaßnahmen nicht.  Dies schließt nicht aus, dass in einem begründeten Einzelfall punktuelle zusätzliche Maßnahmen an einem Radweg erforderlich werden können.  Nach unserer Auffassung trifft dies allerdings für den Radweg entlang der M 21 bzw.  St 2344 nicht zu.

Wir können deshalb Ihrem Vorschlag nicht folgen und müssen die gewünschten generellen Maßnahmen ablehnen.

Mit freundlichen Grüßen
i. A.
Zettl

6.02.00, Fax an Straßenbauamt München:

Sehr geehrter Herr Zettl, 

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 27.Januar; mit dem Ergebnis können wir noch nicht zufrieden sein. Möglicherweise können Sie das Sicherheitsproblem mangels eigener Anschauung nicht ausreichend nachvollziehen, so dass Sie noch keinen Handlungsbedarf erkennen. 

Wir schlagen daher eine gemeinsame Befahrung der Strecke Planegg-Neuried vor. Dies müsste möglichst in den nächsten drei Wochen und an einem der Tage Montag bis Donnerstag in der Zeit zwischen 18:00 und 18:30 Uhr geschehen, damit Sie die Strecke unter realistischen Bedingungen (Dunkelheit, starker PKW-Verkehr stadtauswärts, möglichst Regenwetter) kennen lernen. Wir werden dabei etwa fünf bis zehn anderen Radfahrern begegnen, nicht alle werden korrekt beleuchtet sein - wir hoffen, dass wir diese trotzdem rechtzeitig erkennen werden. 

Als Treffpunkt schlagen wir den Parkplatz des Feodor-Lynen-Gymnasiums vor. Ein vorschriftsmäßig ausgerüstetes Fahrrad können wir Ihnen gern zur Verfügung stellen. Zu der Befahrung würden wir gern die Presse einladen. 

In Erwartung Ihres Terminvorschlages verbleiben wir
Mit freundlichen Grüßen
Lotar Krahmer

23.02.00 / Eingang 25.02.00, Brief vom Straßenbauamt München:
 

STRASSENBAUAMT MÜNCHEN / Postfach 40 18 26 - 80718 München
W 2-43323/St 2344/M - Hr. Zettl - Tel. 30 797-132

Ihr Schreiben vom 6.02.2000

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir können verstehen, dass Sie unsere Antwort nicht zufriedenstellt.  Wir bitten aber auch, die von uns vertretene Auffassung zur Kenntnis zu nehmen, dass wir aus den genannten Gründen eines überzogenen Sicherheitsstandards die von Ihnen gewünschten zusätzlichen Maßnahmen nicht durchführen.

Wir halten aus diesem Grunde eine Teilnahme an einer gemeinsamen Befahrung für wenig sinnvoll und bitten um Verständnis, dass wir daran nicht teilnehmen werden.

Mit freundlichen Grüßen
i. A.
Zettl

30.04.00, Fax an Straßenbauamt München:

Sehr geehrter Herr Zettl, 

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 23.02.2000. Dass Sie das von uns geschilderte Sicherheitsproblem nicht selbst kennen lernen möchten, enttäuscht uns sehr. Wir sind sicher, dass Sie nach der gemeinsamen Befahrung nicht mehr von einem "überzogenen Sicherheitsanspruch" gesprochen hätten.

Wir möchten trotzdem versuchen, das Problem vor dem nächsten Herbst einer Lösung näher zu bringen. In Ihrem Hause existieren offenbar Vorgaben, dass für die Erhöhung der Sicherheit außerörtlicher Radwege kein Geld ausgegeben werden darf. Wir können wir uns jedoch auch vorstellen, für die Finanzierung einer solchen Maßnahme andere Finanzquellen zu erschließen, etwa durch Sponsoring, Spendenaufrufe insbesondere an die betroffenen Radfahrer(innen) und ggf. Übernahme der Restkosten durch die Nachbargemeinden.

Bitte unterstützen Sie unser Anliegen durch Auskunft auf die folgenden Fragen:

  1. In Ihrem Schreiben vom 27.01.2000 heißt es, die Markierung der Radwege sei "aus wirtschaftlichen Gründen" nicht gerechtfertigt. Wenn Sie wissen, dass die Maßnahme zu teuer wäre, wissen Sie doch sicher, wie teuer? Wir bitten um Angabe der Kosten für Beschaffung, Einbau und Unterhalt.
  2. Kennen Sie Radwege mit ähnlicher Problemlage, wo solche Rand- und Mittelmarkierungen angebracht sind? Wie sind die Erfahrungen hinsichtlich der Wirksamkeit? Wir würden uns gern selbst ein Bild machen, inwiefern die Markierungen hilfreich sind.
Mit freundlichen Grüßen
Lotar Krahmer
zum Seitenanfang